Schadstoffsanierung

Vor der Sanierung steht die Analyse. Sind Schadstoffe vorhanden? Welche Vorgehensweise ist zielführend in der Sanierung?

Neben der reinen Schadstoffsanierung ist ebenso die Bauphysik des Gebäudes zu berücksichtigen

  • Probenentnahme
  • Erläuterung der Laborberichte
  • Festlegung der Sanierung
  • Betreuung / Auswahl einer geeigneten Schadstoffsanierungsfirma
  • Bauleitung
  • Endkontrolle / Dokumentation

In Bauwerken können verschiedene Schadstoffe verwendet worden sein. In einem ersten Schritt lässt meistens das Baujahr oder der Zeitpunkt der Sanierung auf die Verwendung schließen.

Viele Materialien lassen sich vor Ort erkennen. Es kann sich hierbei z.B. um folgende Stoffe handeln:

PAK  –polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
Entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Materialien, z.B. bei der Nutzung von Stein- oder Braunkohle zur Herstellung von Teerprodukten. Diese wurden als „Wandpappen“ zur Feuchtigkeitssperre eingesetzt, aber auch in Parkettklebern, Klebstoffen, Estrichen, Fugenmassen und Holzschutzmitteln. Geruchlich sind diese meistens deutlich wahrnehmbar. PAK-haltige Produkte in Gebäuden sind je nach Einbausituation zu entfernen, räumlich zu trennen oder zu versiegeln.

Asbest
Der wahrscheinlich bekannteste Schadstoff in Gebäuden. Als Asbest werden natürlich vorkommende Silikate mit spezifischer Faserstruktur bezeichnet. Asbest kommt gebunden und ungebunden vor. Asbest ist hitze- und weitgehend chemikalienbeständig sowie wasserabweisend. Diese im Bauwesen gefragten Eigenschaften begründen eine hohe Anzahl von Verwendungen, beispielsweise Dach- und Fassadenplatten, Fensterbänke, Spachtelmassen, Bodenbeläge, Brandschutzbekleidungen und Farben. Problematisch ist, das die Fasern lang und dünn genug sind, um in die Lunge vorzudringen. Sie werden im Organismus jedoch nicht abgebaut (biopersistent). Hieraus resultieren die typischen Asbesterkrankungen. Die Sanierung erfolgt in der Regel nach der Asbestrichtlinie. Relevant ist hierbei die Art der Asbestverwendung, die Asbestart, die Struktur und der Zustand der Oberfläche, die Raumnutzung und die Lage des Produkts.

KMF– künstliche Mineralfaser
Es handelt sich hierbei um Glas- oder Steinwolle. Die Funktionsweise ist „ähnlich“  wie beim vorgenannten Asbest und auf die Länge und Dicke der Fasern sowie einer „möglichen“ Biopersistenz zurückzuführen. Die Stoffen wurden und werden überwiegend als Dämmstoffe eingesetzt. Als „alte“ KMF können grob Fasern vor 2000 angesehen werden.

PCB– polychlorierte Biphenyle
Es handelt sich hierbei um eine rein synthetisch hergestellte Chemikalie, die im großen Umfang weltweit eingesetzt wurden. Die für das Bauwesen günstigen Eigenschaften (thermisch hoch belastbar, chemisch stabil, gute Isoliereigenschaften) führten zu einer Verwendung in Farb- und Brandschutzanstrichen, Kondensatoren sowie Fugendichtmassen. PCB wirkt dabei nicht akut, sondern chronisch toxisch, d.h. über lange Anreicherung im Körper.

Formaldehyd
Methanal ist das einfachste Aldehyd mit nur einem Kohlenstoffatom. Es ist sehr leicht flüchtig und weist einen stechenden Geruch auf. Bekannt geworden ist Formaldehyd als Lösungsmittel und Bindemittel in Holzwerkstoffen. Es ist als nachweislich krebserzeugend beim Menschen eingestuft. Für den Gehalt in der Raumluft gibt es daher seit 2004 Grenzwerte. Oft sind die Stoffe aus den Bauten bereits entwichen.

Hiervon zu unterscheiden ist die aktuelle Belastung von VOC-Emission (volatile organic compounds) aus Holzwerkstoffen. Diese sind teilweise chemisch ähnlich; auch hier handelt es sich um Aldehyde sowie Terpene, Ketone und Alkane und weitere . Holzwerkstoffe und Rohhölzer unterscheiden sich in ihrer qualitativen und quantitativen Emission. Verschiedene Hersteller geben mittlerweile Emissionen an. Ein Gesamtwert hängt stark von der Verarbeitung und der Einbausituation ab.

Holzschutzmittel
Die bekanntesten PCP (Pentachlorphenol), Lindan und DDT, wurden meistens aufgrund ihrer bioziden Eigenschaften im Rahmen von vorbeugenden und bekämpfenden Maßnahmen des baulichen Holzschutzes eingesetzt. Im Besonderen war der Einsatz bei Dachstühlen jahrelang üblich, hier ist der Einsatz meistens leicht zu erkennen, das verwendete Mittel kann durch eine Laboruntersuchung bestimmt werden. Die Sanierung erfolgt in der Abhängigkeit zur Belastung in der Raumluft.