CM-Messung; was ist das?
Woran erkennt man, dass eine CM-Messung durchgeführt wurde?
Der Estrich hat Löcher, wo vorher Markierungen waren.
Interessanterweise bekomme ich bei nahezu 100% aller Bauvorhaben ein CM-Protokoll vorgelegt und kann nur bei ca. 60% ist eine Probeentnahme feststellen.
Die CM-Messung ist ein chemisches Verfahren zur Feuchtigkeitsmessung.
Das Wasser der Probe verbindet sich mit Calciumcarbid und es entsteht gasförmiges Acetylen. Hierbei ist die entstehende Menge ein Maß für das in der Probe enthaltene Wasser.
1.) Es wird eine Baustoffprobe entnommen (in der Regel 50g), hierbei sollte es sich um eine Mischprobe aus dem gesamten Querschnitt handeln.
2.) Nach dem zerkleinern gibt man die Probe mit Stahlkugeln und einer Glasampulle (gefüllt mit Calciumcarbid) in eine Druckflasche, die mit einem Manometer verschlossen wird.
3.) Das Gefäß wird in bestimmten Zeitintervallen geschüttelt.
4.) Nach ca.15min kann der Wassergehalt in CM% am Manometer abgelesen werden.
Fehlmessungen können entstehen, wenn:
– die Probe nur aus dem oberen oder unteren Teil es Estrichs entnommen wird
– die Probe zu wenig zerkleinert wird oder zu viel Feuchte beim zerkleinern entweicht
– die Messung zu schnell durchgeführt wird (keine ausreichende Zeit für chemische Reaktion)
Gibt es andere anerkannte Verfahren?
Die Diskussion gibt es in schöner Regelmäßigkeit immer wieder. Bei einer 2010 durchgeführten Umfrage des iba-Instituts gaben 50% der Teilnehmer an, eine CM-Messung mit einer Vorprüfung durchzuführen. Die wesentlichen Kritikpunkte waren: „zeitaufwändig“ – „zerstörend“ – „teuer“ – „umständlich“ – „fachgerechte Probeentnahme schwierig“
Die Messung erfolgt daher gerne „elektrisch“, z.B. mit dem hier abgebildeten Messgerät. Je nach eingesetztem Messgerät ist die Qualität unterschiedlich. Gemeinsam haben alle kapazitiven Messsysteme, dass sie – auch unter idealen Bedingungen – eine Messtiefe von maximal ca. 20mm erreichen und damit nicht den kompletten Querschnitt erfassen.
(Links-unten (orange); eine typische Markierung zur Probeentnahme)
Bei dem hier abgebildeten Gerät handelt es sich um ein Messgerät der Firma Gann (CH-17), nach meinen eigenen Messungen sind die Werte des Gerätes in dem möglichen Messbereich nahezu identisch mit einer CM-Messung.
Als Vorprüfung, ob eine Messung überhaupt sinnvoll ist, ist der Einsatz daher absolut sinnvoll. Aufgrund der zu geringen Messtiefe, ist eine zerstörende Messung jedoch unvermeidlich.
Andere genauere Messungen, wie die Darr-Methode sind schlicht nicht baustellentauglich.
Die CM-Messung ist daher sowohl in der „Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlsystemen in Neubauten“, als auch in der DIN 18560-1:2015 (Estriche im Bauwesen) als Regelprüfung zur Feststellung der Belegreife festgelegt.
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